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Infoblatt Schwarznuss

Vor einigen Jahren entdeckte ich die bei uns heimische Schwarznuss als Ausgangsmaterial für wunderschöne Schmuckobjekte. Um die immer wiederkehrenden Fragen bezüglich dieser Frucht und ihres Baumes zu beantworten, habe ich recherchiert und folgendes Merkblatt verfasst:

Die Schwarznuss ( Juglans nigra ) ist eine von weltweit etwa 60 verwandten Nussarten, stammt ursprünglich aus Nordamerika und wurde bereits 1629 in Europa eingeführt. Zahlreiche, auch sehr alte Exemplare dieser Gattung weisen darauf hin, dass diese Bäume, günstige Standortbedingungen vorausgesetzt, auch in Mitteleuropa gut gedeihen. Die Schwarznuss zählt zu den Edellaubhölzern und liefert eines der wertvollsten und begehrtesten Nutzhölzer unserer Breiten. Im Wald aufwachsend bildet sie ausgesprochen lange und gerade Schäfte, bei adulten Bäumen können, im Idealfall, bei einer Länge von bis zu 40 Metern,
die Stammdurchmesser bis zu 2 Metern betragen.

Das Holzbild zeigt einen weißen bis gelblichen, etwa 7 bis 14 cm breiten Splintholzanteil, und einen hellbraunen bis schwarzlila Kern. Aufgrund seiner außergewöhnlichen Schönheit eignet sich das Holz der Schwarznuss dazu, tropische Hölzer im Edelmöbelbau zu ersetzen. Fachleute sprechen von einem: „besonders schönfarbigen Holz von braungrauer Grundfärbung mit häufiger Farbstreifigkeit und Maserung.“ Die untersten, oft knollenartig verdickten und in die Erde ragenden Stammteile, werden gerne ausgestockt und zu  wertvollen Maserfurnieren verarbeitet. Trotzdem wurde die Schwarznuss bei uns nicht in großen Mengen angepflanzt, weshalb sie heute immer noch als eher selten anzutreffende Baumart angesehen werden darf.

Die Nüsse sind zwar essbar, jedoch nach meiner eigenen Erfahrung weit weniger wohlschmeckend als vergleichbare, wie z. B. die der bekannten Walnuss ( Juglans regia ), obwohl in der Literatur bisweilen Anderes behauptet wird. Außerdem sind sie so hart und stabil, dass man sie mit gebräuchlichen Werkzeugen wie Standartnussknackern nicht öffnen kann! Des Weiteren muss man sie vorher in einem aufwändigen Prozess von der Außenschale reinigen.

Diese Schale setzte man in früheren Zeiten zum Färben von Stoffen ein, weshalb die Nuss auch unter der Bezeichnung „Färbernuss“ bekannt ist. Die Schale bildet beim Verrottungsprozess in Wasser  eine ölige schwarzbraune Brühe in welche die zu färbenden Materialien getaucht wurden.

Zur Schmuckherstellung: Der wohl interessanteste Aspekt jedoch ist die furchige harte Frucht, mit ihrer erstaunlichen, verwunderlichen Innenarchitektur. Beim Aufsägen in Längs- und Querscheiben entstehen je nach Schnittebene spiegelsymmetrische oder amorphe Figuren unterschiedlichster Ausprägung. Aufgrund des unterschiedlichen Wachstums sind zwei gefertigte Objekte niemals identisch. Die Teile sind skurril und stabil. Sauber ausgearbeitet, mit gebrochenen Kanten und polierten Flächen entstehen so in vielen Arbeitsgängen reizvolle Schmuckanhänger, Ohrringe, Amulette, Talismane oder auch Armbänder.
Auch aus ganzen Nüssen lassen sich schöne Schmuck- und Gebrauchsobjekte fertigen, insbesondere wenn es sich bei den Früchten um Wuchsabnormitäten handelt, wie z.B. Kugelform, Herzform oder Zwergwuchs. Imposant wirken besonders groß gewachsene, perfekt gesäuberte Exemplare, z.B. als Schlüsselbundanhänger oder Flaschenverschluss.
Vergleichbar mit der Seltenheit vierblättriger Kleeblätter, gibt es Schwarznüsse mit einer Dreiersymmetrie. Dies sind Raritäten- begehrt z.B. bei Sammlern botanischer Kostbarkeiten.

Die Bearbeitung der Nüsse zeigt dem Laien aufgrund ihrer Härte schnell seine Grenzen.
Um akzeptable Ergebnisse zu erzielen, sind erstklassige Werkzeuge und Maschinen und

die Kenntnis mit deren gefahrlosen Umgang erforderlich. Für einen einfachen Halskettenanhänger z.B.  sind mehr als 25 einzelne Arbeitsgänge erforderlich

 
 
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